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Trümmersuche

Bei Katastrophen wie Erdbeben, Erdrutschen, Gasexplosionen und Gebäudeeinstürzen werden Rettungshunde zum Aufspüren von überlebenden Personen unter Trümmern eingesetzt.

Der Weg, bis ein Hund zur Trümmersuche eingesetzt werden kann, ist lang und mit viel persönlichem Engagement des Hundeführers/-in verbunden. Die Ausbildungszeit dauert in der Regel zwei bis vier Jahre.

In Trümmern bilden Rettungshunde-Teams sowie Beobachter eine Einsatzgruppe. Dabei hat der Hund die Aufgabe, einen Verschütteten zu orten und durch Anzeige zu bestätigen. Eine solche Suche, kann abhängig von den äußeren Einflüssen, bis zu 20 Minuten dauern, danach muss das Rettungshunde-Team gewechselt werden.

An einen künftigen Trümmerhund werden folgende Erwartungen gestellt:

  • Ausdauernde und intensive Suche nach Witterung von Menschen, die unter Trümmern eingeschlossen sind.
  • Keinerlei Ablenkung in seiner Fortbewegung durch Trümmer, Rettungsmannschaften, Lärm von Rettungsmitteln oder Gerüchen wie Rauch oder Lebensmitteln.
  • Herausdifferenzierung und Anzeige menschlicher Witterung, die aus der Tiefe dringt.

Trümmersuche

Während seiner Grundausbildung lernt der Hund durch Scharren und Bellen anzuzeigen, wo menschliche Witterung austritt. In den Randtrümmern lernt er dann zuerst, dass menschliche Witterung aus den Trümmern kommen kann. Abgestuft nach den Fortschritten von Hund und Hundeführer/-in werden jetzt die Suchaufgaben ausgedehnt und die Anforderungen erhöht.

Im Gegensatz zur Flächensuche ist bei der Trümmerarbeit die zu suchende Person selten direkt zugänglich, so dass der Hund hierbei vor allem auch lernt, anzuzeigen, wenn er zwar sicher ist, dass er eine menschliche Witterung aufgenommen hat und auch den Trümmersuche Punkt gefunden hat, an dem sie am stärksten ist, jedoch keine Person dazu finden konnte.

Schwieriger, unsicherer Untergrund, komplexere Wind‑ und Witterungsverhältnisse und der Umstand, dass Trümmer nicht vom Hundeführer/-in betreten werden dürfen machen die Trümmersuche erheblich anspruchsvoller und verlangen von Hund und Hundeführer/-in mehr Kenntnisse und Fähigkeiten als bei der Flächensuche um auf die unterschiedlichsten Situationen und Probleme flexibel reagieren zu können.

Die Ausbildung erfolgt in unserer Staffel nicht nur auf dem eigenen Gelände, sondern auf wechselnden, hierzu geeigneten Abbrissgeländen, da die Hunde bei einem statischen, sich nicht grundlegend veränderndem Suchgelände sehr schnell dazu übergehen, nicht nach vermissten Personen zu suchen, sondern einfach alle bereits bekannten Verstecke ablaufen und kontrollieren, wo diesmal jemand versteckt ist.

Der ausgebildete Trümmerhund arbeitet selbständig in dem ihm zugewiesenen Bereich, lässt sich aber von seinem Führer auf Distanz lenken, falls sich für ihn z. B. Gefahren ergeben, die der Hund nicht selbst wahrnehmen kann.

Den Austritt von menschlicher Witterung hat der Hund selbständig und ohne Beeinflussung durch den Hundeführer/-in anzuzeigen. Dabei kann eine extrem schwache Witterung durch eventuell viele Schichtungen, die Lokalisierung schwierig machen. In der Regel wird daher die Lage eines Fundes von einem zweiten Rettungshundeteam bestätigt.

Da Trümmer oft nicht von Menschen und einige Teile nicht mal von unseren Hunden betreten werden dürfen, müssen Trümmerhunde auf Distanz gezielt geschickt und gelenkt werden können. Rettungshundeführer sollten über fundierte Erfahrungen in Trümmerlagen verfügen, um aus dem Ort der Anzeige des Hundes auf die Lage der verschütteten Personen schließen zu können.