Warum Rettungshundearbeit?
Viele von Ihnen mögen sich vielleicht fragen wie wir zu dieser Arbeit gekommen sind und warum wir soviel Zeit und Arbeit in die Rettungshundeausbildung stecken.
Daher haben wir hier einige Texte von verschiedenen Mitgliedern veröffentlicht, die versuchen wollen Ihnen diese Frage zu beantworten.

Sarah mit Chap und Maja schrieb folgendes dazu:
Wie ich zur Rettungshundestaffel Euskirchen-Voreifel e.V. gekommen bin? Im Prinzip ist diese Frage einfach und kurz zu beantworten. Durch meinen Cousin!
Aber ich denke diese Antwort würde der Frage nicht wirklich gerecht also muss ich etwas weiter ausholen.
Zum ersten Mal aufmerksam auf die Staffel geworden bin ich wirklich durch meinen Cousin. Dieser berichtete mir immer und immer wieder wie viel Spaß die Arbeit mit seiner Hündin ihm doch in der Staffel mache und wie viel er gelernt habe. Schließlich musste ich ihm versprechen doch zumindest eine Trainingseinheit mir anzuschauen, doch bevor ich dieses Versprechen wirklich wahr machte gingen mehrere Monate ins Land.
Schließlich, an einem schönen Samstag im Mai 2010, habe ich mich aufgerafft und bin mir eine Trainingseinheit der Jugend RHS anschauen gefahren. Meine Erfahrungen für diesen einen Tag sind durchweg positiver Natur und das nicht nur weil es ein besonders schöner Mainachmittag war. Ich habe eine lustige Truppe kennengelernt, die die Arbeit mit ihren Hunden durchaus ernsthaft erfüllte, aber dabei den Spaß an ihrem Hobby nicht verloren hatte.
Nach einem Gespräch mit der 1. Vorsitzenden, Britta Dannhauer, war in mir die Idee geboren, dass die Staffel auch für mich ein super Ausgleich zum normalen Alltag wäre.
Ich selbst hatte , zu diesem Zeitpunkt, einen älteren Rüden , Benny, und nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass die Rettungshundestaffel für Benny und mich nur positive Veränderungen bringen konnte und rief bei Familie Dannhauer an.
Es folgten die vier Wochen Probezeit und ich würde lügen, wenn ich hier behaupten würde es wäre immer nur lustig und einfach gewesen. Natürlich brachte es auch Arbeit mit sich, besonders für mich aber auch für meinen Hund! Auch die drei Trainingseinheiten in der Woche sind nicht zu unterschätzen, aber wenn ich ehrlich sein soll waren sie für mich damals schon ein toller Ausgleich zu meinem Alltag, in denen ich einfach abschalten konnte.
Erwähnt werden muss hier auch, dass ich super in die schon bestehende Gruppe integriert worden bin und mich direkt wohl gefühlt habe. Man stand mir mit Rat und Tat zur Seite und half mir mit vielen Problemen.
Nach den vier Wochen traten Benny und ich offiziell der Staffel bei und ich muss sagen, ich habe es bislang nicht einen einzigen Tag bereut. Es war zwar nicht immer einfach, aber wir haben bisher immer alles irgendwie geschafft.
Für mich ist die Staffel wie eine zweite Familie geworden, natürlich ist nicht immer alles „Friede-Freude-Eierkuchen“ aber wo gibt es so etwas schon? Wenn es ernst wird halten wir doch als Gruppe zusammen und ich weiß, dass ich mich auf jeden einzelnen dieser Gruppe verlassen kann.
Für Sie, die Sie sich vielleicht überlegen in unsere Staffel einzutreten, bleibt insgesamt nur eins zu sagen:
Überlegen Sie es sich gut!
Es steckt viel Arbeit hinter dem was wir und unsere Hunde können.
Ich verspreche Ihnen es lohnt sich, aber man muss bereit sein an sich und seinem Hund zu arbeiten.
Für mich war es auf jeden Fall eine der besten Entscheidungen in meinem bisherigen Leben in die Rettungshundestaffel Euskirchen‑ Voreifel e.V. einzutreten. Denn hier arbeitet man nicht nur mit seinem Hund und jeder geht anschließend seiner Wege, sondern bei uns wird zusätzlich zur Hundearbeit auch die Gemeinschaft großgeschrieben!

Gaby mit Lilli schrieb dazu:
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich das Gelände, der Rettungshundestaffel Euskirchen Voreifel e.V. betrat. Wir hatten zwei Wochen zuvor unsere 10 Wochen alte, temperamentvolle Australien Shepard Hündin Luna bekommen. Da ich schon viel über die Rettungshundestaffel gehört hatte, wollten wir uns anschauen ob die Kleine für diesen Einsatz geeignet ist. Dass unsere anderthalbjährige, vorsichtige Australien Shepard Mix Hündin Lilli vielleicht auch dort mitmachen könnte, zog ich gar nicht erst in Betracht. Und da ich ja nun mittlerweile auch schon 50 Jahre alt bin, dachte ich mir, es sei klüger dass mein 22 jähriger Sohn Dominic mit Luna das Ganze absolvierte. Da saß ich nun und sah voller Ehrfurcht den Mitglieder und ihren Hunde beim Training zu. Einer der Hunde trainierte gerade auf dem Klettergarten und ich dachte nur bei mir, oh mein Gott, das würde Lilli niemals schaffen. Neben mir saß Britta Dannhauer, die erste Vorsitzende und erklärte mir die einzelnen Aktionen, die gerade passierten. Ich war fasziniert, mit welcher Selbstverständlichkeit und offensichtlicher Freude die Hunde mit ihren Hundeführen arbeiteten. Und irgendwie kam unser Gespräch auf unsere ängstliche Lilli. „Oh nein, das würde die nie machen“ waren meine Worte und ich erinnere mich noch genau an das Schmunzeln auf Brittas Gesicht. „Nun vielleicht sollten wir uns die Hündin einfach mal anschauen. Ich denke du würdest staunen was dein Hund alles kann, wovon du nie gedacht hättest, dass sie es kann.“ Ich ließ mich auf einen Versuch ein, mit der absoluten Gewissheit, dass es ja bei dem einen Versuch bleiben würde und so nahmen wir beim nächsten Training von Luna und Dominic unsere Lilli mit. Ja und was soll ich sagen, es blieb natürlich nicht bei diesem einen Versuch. Nein natürlich sind wir dort geblieben, denn dank der Unterstützung dieses großartigen Teams, war es nun meine Lilli, die über diesen Klettergarten, den sie ja nie betreten würde, lief und die mit mir, mit Freude ihre Aufgaben ausführt. Gut es klappt natürlich noch nicht so wie bei den eingespielten Teams der Rettungshundestaffel und es ist oft harte Arbeit, aber wir lernen jeden Tag mehr dazu und meine Lilli und auch die kleine Luna bewältigen Aufgaben, die ich ihnen im Leben nicht zugetraut habe. Und das schönste ist, dass ich, mit meinen 50 Jahren und mein übervorsichtiger Hund, nun etwas tun, das eine Bedeutung hat, das vielleicht mal irgendwann ein Menschenleben rettet. Und das nur, weil dort Menschen sind, die an dich und deinen Hund glauben, die das Fachwissen haben und dir Wege zeigen, wie auch dein Hund etwas Sinnvolles tun kann, etwas Wichtiges. Wir sind angekommen! Danke für alles!
Gaby und Lilli